Denkflexibilität

Wodurch entwickeln wir Denkflexibilität?

Zunächst hilft es, sich bewusst zu machen, wie Denkprozesse ablaufen.  Gewohnte Denkprozesse sind wie Trampelpfade im Gehirn, die sich über die Zeit durch wiederholtes Denken und Handeln herausbilden. Ähnlich wie Wanderer, die immer wieder denselben Pfad nutzen, neigen unsere Denkgewohnheiten dazu, sich auf vertrauten Wegen zu bewegen, ganz unbewusst. Diese vertrauten Wege bieten Sicherheit, Bequemlichkeit und Effizienz. Sie ermöglichen es uns, Aufgaben automatisiert zu erledigen, ohne ständig darüber nachdenken zu müssen. Gleichzeitig erschweren sie es, Gewohnheiten zu ändern und neue Perspektiven zu erschließen.

Wie können wir Denkflexibilität zu trainieren?

Wissend, dass unser Gehirn gern „Trampelpfade“ benutzt, um es sich leicht zu machen, können wir uns bewusst entscheiden, immer wieder das eigene Denken zu hinterfragen. Wenn wir neue Denkweisen zulassen, entwickelt sich Offenheit und Neugier, die Perspektive zu wechseln. Die Starrheit der Gewohnheit wird damit durchlässig.

Im Allgemeinen wird die Kompetenz des bewussten hinterfragen, auch als kritisches Denken bezeichnet. Eine bedeutende Kompetenz, die unser Denkvermögen stärkt, Lösungsoffenheit fördert, Alternativen zulässt und somit Perspektivwechsel ermöglicht.

Folgende Schritte fördern kritisches Denken und dienen damit der Entwicklung von Denkflexibilität:

  1. Interesse für unterschiedlichen Sichtweisen entwickeln.

Gewöhnen Sie sich die Denkweise an – „Ah, interessant, so kann man das auch sehen. Erzähle mir mehr davon, du machst mich neugierig.“ - anstatt… ich habe meine Meinung und die gilt.

  1. Hinterfragen der eigenen Sichtweise.

Wenn Sie bemerken, dass Sie nicht mehr offen sind, sich in einem Gespräch oder einer Diskussion alles im Kreis dreht, Sie einen Tunnelblick haben. Unterbrechen Sie, halten Sie kurz inne – fragen Sie sich: Stimmt das eigentlich, was ich denke? Ist das wirklich wahr? Könnte es auch anders sein? Was könnte ich dazu noch denken?

  1. Verstehen heißt nicht einverstanden sein. Viele offene Fragen stellen, um besser zu verstehen.

Wie genau meinst du das? Was hat zu dieser Annahme bei dir geführt? Welche Informationen/Fakten hast du genutzt, um diese Haltung zu entwickeln?

  1. Gemeinsames Brainstorming mit anderen.

Entwickeln Sie gemeinsam mit anderen neue Denkweisen. Verlassen Sie Ihre Komfortzone, in der es so gemütlich ist und gehen Sie bewusst das Risiko ein, neues zu erfahren, um dazuzulernen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Bleiben Sie offen und neugierig für neue Wege, anstatt immer wieder die gleichen Trampelpfade zu benutzen.

 

Autoren: Julius Thürmer/Gabriele Wilk

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